Du befürchtest einen Nachteil für Deine Tochter, die nicht dein Glück hatte, solche Erfahrung nicht machen zu müssen.
Ich kann Dich gut verstehen, welche Mutter möchte nicht Schaden von ihrem Kind fern halten. Aber: bedenke, dass für Deine Tochter die "Besonderheit" eigentlich keine ist. Deine Angst davor, ihr etwas zu sagen, macht es erst dazu.
Ich bin jetzt 46 Jahre alt und wusste "schon immer", dass mein Papa nicht mein Erzeuger ist. Will sagen, es gab keinen Zeitpunkt, an dem meine Eltern mir etwas sagen mussten, von dem ich eine andere Annahme hatte. Meine Mutter hat mir irgendwann später mal erzählt, dass sie eben einfach nicht die nahe liegende Vermutung "Erzeuger = Papa" durch Schweigen bestätigt hat, sondern mir im Zuge der Frage "wo kommen denn die Babys her" auch erzählt hat, dass nicht alle Männer und Frauen ihr Leben lang zusammen bleiben und nur dadurch Kinder entstehen. Manchmal waren eben vorher die Kinder da,so wie bei uns, manchmal erst später. Ich habe dadurch nie daran gezweifelt, dass mein Papa etwa nicht so fest zu mir gehört, wie ich das emotional empfunden habe. Familien entstehen dadurch, dass sich Leute freiwillig zusammen tun. Diese Schilderung konnte ich nachvollziehen, das war bei uns genauso so. Mama und Papa sind die beiden, die sich um die Kinder kümmern, bei manchen Familien auch nur eine/r von beiden.
Für mich beschreiben die Begriffe Mama und Papa (oder wie auch immer man sie nennen mag) die emotionale Zugehörigkeit zu Menschen, die bestimmte "Funktionen" oder Rollen im Sozialgefüge einnehmen. Gerade heutzutage wissen viele Frauen darum, dass ein Erzeuger nicht zwangsläufig diesen Stellenwert einnimmt. Und Deine Tochter ist erst 2 - für sie wird das noch "normaler" sein, als es das z.B. zu meiner Zeit Anfang der 60er Jahre war. Mach' einfach kein Geheimnis um etwas, das nun wirklich keins sein muss.